Qurnet Murai



 

Diese Nekropole trägt des Namen eines hier auf dem Gipfel bestattenden Heiligen " Sidi Murai ".

Die Nekropole Qurnet Murai befindet sich etwa 600 Meter nordwestlich des Totentempels Amenophis III. und grenzt zum nördlich gelegenen Deir el-Medine, der altägyptischen Siedlung der Nekropolenarbeiter.
Von Südwesten nach Nordosten erstreckt sich ca. 550 Meter der flache, längliche Hügel.
In altägyptischer Zeit wurden an der Südseite Felsengräber von Beamten, Priestern, Adeligen und hohen Würdenträger angelegt.
Der Hügel wurde bereits seit der zweiten Hälfte der 11. Dynastie, um etwa 2.000 v. Chr., als Begräbnisplatz genutzt. Reste von Pfeilergräber (Saffgräber) belegen dies.

Eine erneute Nutzung erfolgte unter den Königen Amenophis III. (etwa um 1370 v. Chr.), Tutanchamun (etwa um 1320 v. Chr.) und seinem Nachfolger Eje. Die Grabinhaber suchten wohl die Nähe zum Totentempel des Königs Amenophis III.

Ebenso wurden auch in der Ramessiden-, Spät- und ptolemäischen /griechischen Zeit hier noch Gräber angelegt. 17 dieser Gräber sind offiziell nummeriert, zehn davon enthalten bzw. enthielten Dekorationen.

Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind die meisten Gräber bekannt. Vor allem das Grab TT 40 des Amenhotep genannt Huy.
Es wurde u. a. von den Ägyptologen Karl Richard Lepsius (1810–1884) um 1843 bis 1845, Walter Wreszinski (1880–1935) zwischen 1909 bis 1913 sowie von Nina de Garis Davies (1881–1965) und Alan Henderson Gardiner (1879–1963) um 1926 dokumentiert.

  

Die beiden Gräber TT 277 des Ame-nem-inet (Amen-em-hotep) und TT 278 des Amen-em-hab wurden erst 1917 von Jacques Lecomte du Nouÿ (1885–1961) entdeckt.
Dokumentiert wurden diese 1954 durch Jeanne Vandier d’Abbadie (1899–1977) .
Sie liegen direkt nebeneinander und besitzen einen gemeinsamen Hof, etwa 5 x 9 Meter groß.
Beiden Gräbern ist gemein, daß sie eher hastig und weniger sorgfältig angelegt wurden. Die bisher gängigen Proportionen der Personen entsprechen nicht mehr der bis dahin üblichen Regeln.
Sie enthalten noch sehr gut erhaltene Wandmalereien, die auf Gipsuntergrund aufgetragen wurden.

Etwa zeitgleich wurden diese angelegt und gehören zu den letzten Gräbern der ramessidischen Zeit.


Die genannten Gräber sind inzwischen auch für Besucher geöffnet.

Ein Besuch lohnt sich, die Gräber sind überwiegend noch gut erhalten . Sie wurden sorgsam restauriert, farblich prächtige Wanddekorationen sind zu sehen.

 

 
TT 277 Grab des Ame-nem-inet  
TT 278 Grab des Amen-em-hab  
TT  40  Grab des Amenhotep genannt Huy

 

 
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