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TT 277 - Grab des Amen-em-inet
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Der
Grabinhaber Amen-em-inet (auch Amen-ne-monet, Amen-õnet,
Imen-em-inet genannt) war Priester im Dienst des Gottes Ptah-Sokar
im Totentempel des Pharaos Amenhotep III.
Amen-em-inet
führte folgende Titel:
"Gottesvater im Tempel des
Amenhotep III., Wab-Priester", Vorlesepriester" und
Gottesvater im Tempel des Ptah-Sokaris". |
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Das Memnoneion
– der Totentempel von Amenophis III. (bzw. Amenhotep III., 14.
Jahrhundert v. Chr., 18. Dynastie), dem Vater von Echnaton
(Amenophis IV.),
lag östlich auf halber Strecke zwischen Medinet Habu und dem
Ramesseum in Theben West und war wahrscheinlich der größte je
erbaute königliche Totentempel Ägyptens.
Vermutlich wurde der Tempel durch mehrere Erdbeben zerstört. In
späterer Zeit dienten die herum liegenden Gesteine als Steinbruch
für die späteren Tempelbauten in der Gegend.
Erhalten blieben neben einigen Statuen und Stelen sowie wenigen
Mauerresten hauptsächlich die zwei berühmten kolossalen Sitzstatuen
von Amenophis III.
Der Tempel hatte wohl einst eine Fläche von 700 mal 550 Metern und
war von einer riesigen, mehr als acht Meter starken
Lehmziegelumfassungsmauer umgeben. Den Prozessionsweg flankierten
bis zum Allerheiligsten mehrere Pylone mit weiteren Kolossalstatuen
und Sphinxen. Es wird davon ausgegangen, daß der Tempel auch einen
riesigen Säulenhof als Sonnenheiligtum mit über 14 Meter hohen
Säulen besaß. Ebenso gab es einen heiligen Bezirk für den
Ptah-Sokar-Kult.
Aktuelle Ausgrabungen unter deutscher Beteiligung versuchen, soviel
wie möglich an Informationen und Indizien zum Tempel zusammen zu
tragen, um eine bessere Vorstellung von seinem ursprünglichen
Erscheinungsbild zu bekommen. |
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Nicht weit
entfernt von diesem Tempel in süd-westlicher Richtung ließ
Amen-em-inet sich
sein Grab anlegen.
Das Thema der Grabdekoration befaßt sich überwiegend mit seiner
Tätigkeit in diesem Tempel.
Seine Mutter Tadjeseretka, seine Ehefrau Nefertari, Sängerin des
Amun, und seine fünf Kinder, darunter der einzige Sohn Kenamun,
Priester des Ptah und vier Töchter, deren Namen fast unleserlich
erhalten sind, werden in seinem Grab dargestellt.
Über sein Leben, seine Vorfahren und sein Wirken im Tempel ist
ansonsten nichts weiter bekannt. |
Plan:
Porter&Moss I-1 |
Der Plan zeigt
den Grundriss des Grabes, das aus einer Kapelle besteht und
einem Grabschacht, der heute nicht mehr zugänglich ist. Der
Zugang zum Schacht, links oben in der Zeichnung, ist
verschüttet.
Die Kapelle hat einen unregelmäßigen Grundriß, sie ist etwa
3,40 lang, und an der Nordwand etwa 2,50 breit, an der
Südwand aber nur ca. l,50.
Die Wände waren mit einer dicken Schicht aus Stroh und
Schlamm verputzt, aber nicht geglättet worden. Wie die
Decke zeigen die Wände daher eine unregelmäßige Oberfläche.
Eine Nische in der Ostwand (50 cm breit, 65 cm hoch, 45 cm
tief), gegenüber dem Eingang gelegen, war wahrscheinlich für
eine Statue des Verstorbenen oder eine Stele vorgesehen,
blieb aber unvollendet.
Die zeitliche Zuordnung des Grabes ist strittig, sie bewegt
sich vom Beginn der 19. Dynastie bis in die 20. Dyn. (um
2000 v. Chr.), wobei hier maßgeblich ist, dass sich der
Grabzugang zu TT 277 im seitlichen Vorhof des älteren 20.
Dynastie Grabes TT 278 befindet. |
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Durch
Verschüttung des Grabes und zeitlich spätere Veränderung ist
es schwierig den ursprünglichen Plan des Hofes zu den beiden
Gräbern zu bestimmen.
Heute mißt der Hof etwa 8,5 x 5 Meter.
Das Bodenniveau von TT
278, dessen Zugang sich auch dort befindet, ist das gleiche wie der Hof, während das
Bodenniveau von TT 277 etwa
2 Meter niedriger ist.
Durch die Absenkung des Grundniveaus von TT 277 ist
Regenwasser in das Grab gelangt und hat im unteren Bereich die
Wände stark beschädigt.
Die alte Fassade des Grabes ist nicht mehr vorhanden. Es
wird angenommen, daß sich über dem Eingang eine kleine
Pyramide befand.
Rechts von Eingang sind noch Reste von Inschriften zu sehen.
Eine kopflose Statue,
welche im Hof steht, stellt wahrscheinlich nicht den
Grabherrn der Gräber dar.
Der Zugang zum
Hof ist heute durch neu angelegte Treppen erreichbar. |
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Im
Eingang an der Nordseite auf der Türlaibung ist Amen-em-inet
zu sehen mit Blickrichtung zum Ausgang. Er hat beide Hände
angehoben im Anbetungsgestus an den Sonnengott Re.
Auf seinem rasierten Kopf trägt er weder eine Perücke noch
einen Salbkegel.
Er trägt ein usekh Brustkragen. Es handelt sich dabei
meist um einen breiten Halskragen, der aus mehreren
Perlenschnüren besteht und an dessen Enden sich verschiedene
Symbole befinden, meist Falkenköpfe, Geier mit
ausgebreiteten Schwingen und Falken oder Uräusschlangen.
Die Inschriften sind größtenteils nicht mehr lesbar. Das
Textende enthält eine Hymne an Osiris und Re.
"[...]
der Souverän der Nekropole, Fürst der Ewigkeit, der Meister
der Unvergänglichkeit, der die Millionen geht (Jahre) in
seiner Zeit des Lebens; der Erbe des Geb, der die Feinde
trifft, Unnefer [...] vor dem Meister des Universums, der
Fürst der Fürsten, der Meister der Nekropole, der König der
Könige, die großen der großen, der göttliche Gott die
innerhalb der Enneaden ist [...] der Meister der Nekropole.
Was er gewährt zu betreten und
(frei) zu verlassen, das Grab zu verlassen und in die
tiefsten Flüsse zu trinken (?); dass die Ba auf den Ruf
seiner Beerdigung Priester verlassen Opfer für ihn empfangen
dauerhafte, dass er auf sich hinsetzt [...], dass er Re
anbeten gewährt in seinem steigenden, zwei Grundstücke in
den Bereichen IALU zu erhalten, mit der Kaus der Götter und
das Angebot, vor dem Hochwasser, die zum Zeitpunkt des
Festivals des neuen Jahres zu erhalten.
"
siehe Fußnote 1
Auf der gegenüberliegenden Seite vom Eingang ist in der
Türlaibung die Gemahlin von
Amen-em-inet
abgebildet. Sie trägt ein lockeres weißes Gewand, der
Oberkörper ist mit einer Tunika bedeckt. Ihre rechte Hand
ist zu einem Willkommensgestus erhoben. In der Linken Hand
hält sie ein Hathor-Sistrum mit einem floralen Stiel und
lanzenförmigen Blättergewinde. Sie trägt Ohrringe und
Armbänder und ebenso einen usekh Brustkragen. |
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West-Nordwand und
Nordwand des Grabes |
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Auf der linken
Eingangswand und auf der Seitenwand befinden sich die
bekanntesten Szenen. Deutlich ist auf den Fotos zu erkennen,
daß die Wände abgerundete Ecken haben.
Die Wanddekoration ist in fünf waagerechte Register
aufgeteilt.
Auf dem oberen Register (dem fünften Register)
sind Priester zu sehen, die Standstatuen des Königs
Amenophis III. und seiner Gemahlin Teje auf Schlitten
während einer Prozession ziehen.
Die mit Buketts
geschmückten Statuen werden von Wedelträgern und Priester
begleitet.
Das vierte Register zeigt einen Teil der
Begräbnisprozession.
Priester und Helfer tragen die
Grabbeigaben zum Grab.
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Auf
dem dritten Register (Foto links in der
Mitte und Foto links unten ) sind Boote zu sehen die gezogen werden. Auf dem
linken Bild ist ein kleineres Boot mit einen dekorierten
Katafalk zu sehen, was von vier Männern gezogen wird. In dem
Katafalk befinden sich die 4 Kanopenkrüge mit den inneren
Organen des Verstorbenen (Magen, Leber, Lunge und das
Gedärm).
Vor den Männern ist ein kleinerer Mann abgebildet, der in
der rechten Hand langstielige Papyruspflanzen über der
Schulter trägt und in der linken Hand ein Weihwassergefäß
hält.
Davor steht i einer langen weiße Tunika gekleidet ein
sogenannter Vorlesepriester. Die kurze Inschrift darüber
lautet: "Der WAB Priester, der göttliche Vater, Piay".
Auf seinem Rücken trägt er einen Weidenkorb, der
Papyrusrollen enthält. Eine Rolle davon hält er in den Hände
und liest vor. Es ein Ritual, das zur Mundöffnungszeremonie
gehört.
Vor ihm liegen verschiedene rituelle Gegenstände, wie
Drechsel, zwei Taschen, vier Vasen, vier Stoffstücke,
verschiedene Amulette und einiges mehr. Eine Vase enthält
die Hieroglyphe in Form eines Stuhls, das die Anwesenheit
der Göttin Isis symbolisiert.
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Ein
größeres Bestattungsboot ist unter dem kleinen Boot auf dem
4.Register zu sehen. Es wird von vier Männern und Ochsen auf
einem Schlitten gezogen. Auf dem Boot befindet sich ein
dekorierter Katafalk aus Holz mit Gold und schwarz
lackierten Friesen. Der Katafalk schützt die Mumie, die sich
darin befindet.
Vor und hinter dem Katafalk, nur noch
andeutungsweise erkennbar, stehen die Göttinnen Isis und
Nephthys mit erhobenen Armen und beschützen die Mumie.
Vor dem Boot steht ein dem Boot zugewandter Sem-Priester mit
dem traditionellen Pantherfell bekleidet. Er trägt eine
Perücke, was nicht unbedingt den traditionellen Regeln
entspricht.
Die weiteren vier Priester, die mit einem Abschleppseil das
Boot zusammen mit den Rindern ziehen, tragen weiße Sandalen
und haben geschorene Häupter.
Vor den Rindern sind die Klageweiber zu sehen, die den
Trauerzug begleiten. |
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Detailaufnahmen von den oberen Bildern. |
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Umzeichnung
untere Szene - 5. Register
Quelle:
VANDIER D'ABBADIE Jacques : "Deux tombes ramessides à Gournet-Mourraï",
MIFAO 87,1954 (jvda) |
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Unteres 5.
Register West und Nordwand.
Hier sind deutlich die Wasserschäden zu sehen.
Auffallend ist, die
Menschen und Möbel sind in Strichzeichnung dargestellt und die
malerische Qualität nicht so wie gewohnt.
Links sitzen drei Paare,
die Männer auf einfachen Stühle, die Frauen auf gepolsterte Stühle.
Vor jedem steht ein Tisch mit Opfergaben.
Die Frauen tragen einen usekh Kragen und auf den langhaarigen
Perücken einen Salbkegel mit einer Lotusblüte.
Die Männer halten in
der rechten Hand ein sekhem Zepter
.
Zugewandt steht vor den sitzenden Paaren eine Frau und streckt
eine Hand Richtung Opfertisch aus.
Es folgt eine weitere Szene.
Dort steht ein Mann vor einem
Opfertisch mit Opfergaben, zu einer Pyramide aufgestapelt, mit Brote,
Salatpflanzen, gebündelte Zwiebeln und anderen Opfergaben. (siehe
Fußnote 2).
Auf der Umzeichnung weiter zu sehen ...
Hinter dem Opfertisch sitzt Amen-em-inet. Hinter ihm seine Frau,
drei junge Mädchen und ein Junge, die wahrscheinlich seine Kinder
sind. |
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Übersicht der Linken
Seitenwand vom Grabeingang gesehen.
Deutlich ist hier der Grabschacht zu sehen der heute nicht mehr
zugängig ist.
Auf einzelne Szenen gehe ich folgend ein. |
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Das eingerahmte
Quadrat stellt den heiligen See dar. Es wird angenommen, daß
es sich um den heiligen See von Tempel Amenophis III.
handeln könnte.
Links am Rand von dem See sind in hockender Stellung die
Göttinnen Isis und Nephthys vor eine Opfertisch zu sehen
(siehe Übersichtsbild), der mit Brot und Gemüse beladen ist.
Zwischen den Göttinnen führt ein Steg in den See.
Im See sind viele Pflanzen, Blumen und Fische zu erkennen.
Zwei Boote sind zu sehen. Das linke, ein Ruderboot schleppt
das zweite Boot, die heilige Barke, ab.
Es scheint sich um eine Prozessionsfahrt auf dem See zu
handeln.
In der Mitte der heilige Barke befindet sich ein
Holzschrein, welcher mit Djet Säulen und Koten der
Isis geschmückt ist und mit einen Fries gekrönt.
Auf beiden Seiten des Schreins ist ein Sem Priester
der Weihrauch opfert, während Isis und Nephthys Klagelieder
wehklagen.
Auf beiden Booten steht im Bug ein Mann, die mit einem Seil
die Boote verbindet.
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Ein großer
reichlich gefüllter Opfertisch dominiert diese Szene.
Es handelt sich hierbei um ein Brandopfer, das den Göttern
dargebracht wird.
Daß es sich um ein Brandopfer handelt ist an den züngelnden Flammen
um die Opfergaben zu erkennen.
Hierbei werden die Opfergaben mit gelöstem Weihrauchharz getränkt,
welches auf die Brandopferschale gegossen wird, aber auch durch
einen Räucherarm, ein kostbar verzierten Löffel mit meist runder
Kelle, dessen Stiel in Form eines Entenkopfes ausläuft.
Neben Holzkohle diente flüssiger Myrrhe und der gelöste
Weihrauchharz als Brennsubstanz um den bei der Fleischverbrennung
entstehenden üblen Brandgeruch zu mildern.
Hinter dem Brandopfertisch
stehen zwei senkrecht aufgestellte anthropoide Mumiensärge.
In diesen befand sich wahrscheinlich der mumifizierte Verstorbene.
Der geflochtene Bart zeigt an, daß es sich bei dem Verstorbenen um
einen Mann handelt, der auch textlich erwähnt wird.
Irritierend ist, daß zwei Mumiensärge gezeigt werden.
Die Ägyptologin Frau Vandier ist der Ansicht, daß es sich um den
gleichen Sarkophag handelt, der in zwei getrennten Momenten in der
Zeremonie gezeigt wird.
Beide Särge, die übermäßig lang sind, werden mit hohen
Papyrusstämmen umrahmt. Am Fuß des ersten sieht man die Frau des
Verstorbenen, die in demselben graublauen Kleid wie die Trauernden
gekleidet ist.
Mit einer Hand wirft sie Staub auf ihr zerzaustes Haar, ein
klassisches Zeichen der Trauer.
Mit ihrem anderen Arm umklammert sie die Beine des Sarkophags. |
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Hinter den in dieser Szene dargestellten Särgen ist die Stele, die
vor der Kapelle stand, in Miniatur dargestellt.
Dahinter befindet sich eine kleine Grabpyramide mit dem Verstorbenen
vor dem Gott Re-Harachte in Anbetung vor diesem Gott.
Im oberen Teil der Stele steht der Verstorbene im
Anbetungsgestus vor dem Gott Re-Harachte, welcher auf seinen
Thron sitzt mit dem ankh Kreuz und einen Was
Zepter in den Händen.
Die sechs Register darunter waren für Inschriften
vorgesehen, die nie erfolgt sind.
Im unteren Teil der Stele befindet sich ein aufrecht
stehender Sarg, der von einem Priester mit der Maske von
Anubis von hinten gestützt wird. Eine kniende Klagefrau
befindet sich vor dem Sarg. Dahinter ist ein anderer
Priester, der Weihrauch in der Höhe der Nase des
Verstorbenen opfert.
Hinter der Stele ist
die Grabkapelle, die in den thebanischen Berg hinein dringt.
An der Spitze der Kapelle wird eine Grabpyramide symbolisch
gezeigt. Hieraus schließt man wohl, daß es dort eine kleine
Grabpyramide gab, von der heute nichts mehr vorhanden ist.
Im oberen Teil
der Kapelle ist der Verstorbene kniend vor einem Solarboot
dargestellt.
Darunter die gelb angestrichene Holztür zeigt den
Verstorbenen in Anbetung vor Osiris. |
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Auf dem linken Bild sind
sieben trauende Frauen und ein kleines Mädchen. Die letzte dreht
sich zur Bahre, es scheint, als ob das Mädchen sie daran hintern
möchte, daß die Trauende zu Bahre eilt. Die zersausten Haare und
erhobenen Arme sind die traditionellen Gestern der Verzweifelung.
Vor ihnen befindet sich eine Gruppe von 8 Männern, auch im Zeichen
der Trauer die Arme erheben. Der vordere trägt eine Schale in der
Hand.
Zwei kleine Unterregister vor den Trauernden zeigen Szenen vom
Schlachten. Ebenso auf dem rechten Bild zu sehen.
Oben hält ein Mann eine eiförmige Vase in der Hand, wohl symbolisch
für das Herz. Er scheint zu der Bahre zu eilen, wo die Zeremonie der
Mundöffnungstat findet.
Hinter ihm liegt auf dem Rücken ein getötetes Rind, bei dem der
Fleischer mit einem Messer in der Hand dabei ist es in Portionen zu
zerteilen.
Unter dieser Szene befindet sich ein weiterer Fleischer mit einem
Rinderschenkel in der Hand, der auch zur Bahre zu eilen scheint. |
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Die obere Szene
zeigt den Verstorben Amen-em-inet beim Ausführen einer
Trankopferung vor dem Bildnis des auf einem Sockel stehenden
König Mentuhotep II., das am Fuße der aufsteigenden Hänge
des thebanischen Berges platziert ist.
Als nächstes folgt "The Great royal wife, Neferys" (dieser
Name ist ohne Zweifel eine Variante von Nefertari). Die
Königin steht barfuß neben dem thebanischen Berg. Dies wirft
die Frage auf, ob dies eine Statue ist oder eher eine
lebende Person , die diese Rolle übernimmt.
Hinter ihr liegt die Hathor Kuh.
Diese besondere Darstellung des Königs Mentuhotep ist bei
den thebanischen Gräbern häufig zu sehen.
Es scheint, daß eine göttliche Verehrung von Mentuhotep (XI.
Dynastie) von Sesostris III. (König in der XII. Dynastie)
gegründet, eine Zeremonie darstellt, die von Amen-em-inet
wiederholt wird, welche sich in seiner Periode bereits
etabliert hat.
Die untere Szene zeigt
den Transport des Sarges mit der Mumie Richtung Sargkammer,
die von vier Männern getragen wird. Möglich, daß die vier
Männer die Horussöhne symbolisieren sollen. Vor ihnen
befindet sich ein Priester mit einen Räucherarm in der Hand,
mit dem er wahrscheinlich Weihrauch in Richtung Mumie
spendet.
Rechts unten im Bild
befindet sich die Mumie in seiner Grabkammer. über dieser
schwebt sein ba-Vogel 3 .
In der Grabkammer wurde der Sarg des Verstorbene auf
ein Bett in Form eines Löwen gelegt. |
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Ostwand (Rückwand) des
Grabes |
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Über einem sehr
großen Blumenbouquet befindet sich ein Paar udjat
Augen mir erhobenen Armen. Das linke udjat Auge sitzt
auf dem Hieroglyphezeichen neb, das die Form eines
eines Weidenkorbes hat. Zwischen den Augen sind zwei
nefer Zeichen, was für Schönheit und Güte steht.
Die gemeinsame Darstellung sichert Amen-em-inet die
Auferstehung und ewige Regeneration für seinen Eintritt ins
Jenseits. |
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Unter dem
Blumenbouquet steht Amen-em-inet im Anbetungsgestus mit
angehobenen Armen vor dem Gott Horus, der ihn im Jenseits
begrüßt.
Horus trägt die Atef-Krone, sitzt auf seinen Thron und hält
das Zepter der Herrschaft in der Hand und in der
anderen Hand ein Ankh, das Zeichen für ewiges Leben. |
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Etwa in der
Mitte der Wand befindet sich eine Nische.
Diese hat in etwa die Abmessungen von 0,50m Höhe x 0,65
Breite x 0,45 m Tiefe.
Über der Nische
sind zwei Szenen zu sehen. Diese zeigen den Verstorbenen mit
seiner Familie in Anbetung vor verschiedenen Gottheiten.
Unter der Nische
befinden sich zwei Register.
Die Abbildung mit
dem U kann ich nicht eindeutig zuordnen.
Darunter sind zwei Rinder zum Schlachten abgebildet (auf dem
Foto nur teilweise erkennbar). |
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Rechts von der Nische an der
Ostwand ist folgende Szene zu sehen.
Auf der rechten Seite steht Amen-em-inet vor einem kleinen
Opfertisch mit Opfergaben wie Brot, Fleisch und Gemüse. In der
rechten Hand hält er eine hes Vase und gießt heiliges Wasser
bzw. Reinigungswasser über die Opfergaben. In der anderen Hand
hat er ein Räuchergefäß für Weihrauch.
Hinter dem Opfertisch sitzt der König Amenhotep III. auf seinem
Thron mit der blauen Krone, die Chepresch-Krone. Er hält den
Krummstab und Dreschflegel in einer Hand, als Zeichen königlicher
Macht, in der anderen Hand hält er das ankh Zeichen und gibt
hiermit ewiges Leben.
Um seinen Hals trägt er den usekh Kragen.
Hinter dem König steht seine königliche Gemahlin Teje. Auf dem Kopf
trägt sie einen Reif an dem zwei gerade stehend hohe Federn
befestigt sind. An dem Stirnband befindet sich ein Doppel-Uräus. In
der Linken Hand hält sie einen kleinen Dreschflegel, in der rechen
Hand ein ankh Zeichen und eine Lotusblume. |
Rechte
Grabwand vom Eingang (West - Südwand) |
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Diese Wand ist in zwei
Szenen eingeteilt, die durch eine senkrechte schwarze Linie getrennt
ist.
Der Grabherr Amen-em-inet steht mit angehobenen Armen im
Anbetungsgestus links vor dem Gott Osiris und rechts vor der Göttin
Maat. |
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Die
linke Szene zeigt Amen-em-inet mit angehobene im
Anbetungsgestus huldigend vor Osiris stehen.
Er trägt eine schwarze Perücke und trägt einen kurzen
Kinnbart.
Osiris trägt die weiße Atef-Krone, in den Händen hält er den
Dreschflegel und Krummstab.
Er sitzt auf einen von einem Sockel erhöhtem Thron. |
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Zwischen ihnen
ragt eine langstielige Lotusblüte empor. Auf der Blüte
stehen die vier Horussöhne. |
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Auf der rechten
Seite sitzt die Göttin Maat auf einem erhöhtem Thron, mit
einer Straußenfeder auf dem Kopf, das Symbol für Maat.
In der linken Hand hält sie ein Zepter und in der rechten
Hand ein Anch-Zeichen.
Vor ihr steht ebenfalls im Anbetungsgestus Amen-em-inet,
dieses Mal mit rasiertem Kopf.
Auf beiden Szenen sind
oben senkrecht Inschriftenzeilen zu sehen, die nicht
ausgefüllt wurden. |
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Die West -
Südwand ist in zwei Register eingeteilt.
Auf dem oberen Register stehen wahrscheinlich Amen-em-inet
und seine Frau. Beide haben ihre Arme im Anbetungsgestus
erhoben.
Der Kopf von Amen-em-inet ist kahl geschoren. Seine Frau
trägt eine farbige Perücke mit einen Salbkegel, an dem sich
eine Lotusblüte befindet, auf dem Haupt.
Hinter ihnen sitzt auf
einem erhöhtem Thron mit der Atef-Krone auf dem Kopf der
Gott Osiris.
In den Händen hält er Krummstab und
Dreschflegel.
Hinter Osiris steht seine Schwester und Gemahlin Isis, die
ihre Hand schützend auf die Schulter von Osiris gelegt hat.
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Auf der unteren
Szene ähnelt die Darstellung der oberen Szene.
Amen-em-inet steht mit seiner Frau im Anbetungsgestus vor
den Göttern.
Dieses Mal sitzt auf dem erhöhten Thron der Gott Schu.
Schu ist der Gott der Luft; er ist der Raum zwischen Himmel
und Erde.
Hinter Schu steht die Göttin Tefnut, Schwester des
Luftgottes Schu.
Tefnut erscheint hier mit der Kopfform eines Löwen, über ihr
ist die Sonnenscheibe abgebildet.
Die Inschriften an
dieser Wand sind zum größten Teil nicht mehr erfolgt. |
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zurück nach
Qurnet
Murai |
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Fußnoten: |
1 . Text übernommen aus https://www.osirisnet.net/tombes/nobles/ameneminet277/e_ameneminet277_01.htm |
2 .
Jan Assmann schreibt zu den Opferdarstellungen von Zwiebeln
folgendes:
"Wenn wir uns die Totenopferszenen genau betrachten, stellen wir
fest, dass hier meist bestimmte Festopfer dargestellt sind: Fackeln
zum Neujahrsfest, Zwiebeln zum Sokarfest und Bastetfest, ein
Gastmahl zum Talfest. Solche Festopfer sind es, die nicht nur die
Lebenden mit den Toten, sondern auch die Toten mit den Goettern in
Kontakt bringen. Daher werden sie auf der Wand so dargestellt, dass
im unteren Bildstreifen sichtbar ist, was zwischen Lebenden und
Toten, und im oberen, was zwischen Toten und Goettern stattfindet."
Quelle : https://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/rc8/2.html |
3 .
Das Ba hat
sich im ägyptischen Totenglauben zu einer eigenständigen Gestalt
entwickelt. Er lebt nach dem Tode weiter und wird gerne dem Toten
selbst gegenübergestellt, quasi als eigenständiges Wesen.
Der Leichnam ist an seinem Ort der Ruhe gebunden. Auch ihm wird in
den Texten ewige Kraft zugestanden, wenn sich der Tote vor dem
Totengericht erfolgreich rechtfertigen konnte. Das Ba soll sich vom
Leichnam bzw. dem Körper lösen. Im Gegensatz zum Leichnam ist das Ba
aber beweglich und kann in verschiedenen Erscheinungsformen seinen
Ort selbst bestimmen. Ba sorgt für den eigenen Leichnam und gedenkt
ihm. Solange Ba für den Leichnam sorgt, hat auch dieser ewige
Kräfte.
Es gibt im ägyptischen Totenbuch viele Sprüche, die dem Ba
ermöglichen sollen, die unterschiedlichsten Formen einer Gestalt
anzunehmen. Man wünschte sich sein Ba an Orten, an denen man sich
auch zu irdischen Lebenszeiten gerne aufhielt. Der Ba soll an den
Orten verweilen, die er liebt. Das Ba wird zusammen mit dem Ka und
Ach als die Seele des Ägypters verstanden. |
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