Rundfahrt in den Norden Jordaniens 

mit vielen besonders interessanten Besichtigungen.

UMM QAIS - GADARA

          

Der 3. Tag in Jordanien wird ein langer und schöner Tag, mit dem Bus sind wir etwa 265 km unterwegs, viele interessante Besichtigungen warten auf uns. Auf dieser und den nächsten Seiten berichte ich davon.

Die erste Strecke fahren wir oberhalb des fruchtbaren und grünen Jordantals entlang. Zwischendurch machen wir Rast, vertreten uns die Beine und bewundern den morgendlichen, noch etwas dunstigen Ausblick über das Jordantal. Wir erfahren, daß man bei klarer Sicht bis zu den Golanhöhen schauen kann.

Die Fahrt geht weiter. Die Reste des antiken Gadara = Umm Qais ist unser Ziel.
Dort angekommen, wandern wir gemütlich den Abhang hinunter, besichtigen die Überreste der antiken Stätte und bekommen eine Menge geschichtliche Informationen erzählt.

Ein Ensemble von korinthischen Basaltsäulen betrachten wir und erfahren in einem ausführlichen Bericht, daß dieses Oktogonal das ehemalige Kirchenschiff der byzantinischen Hauptkirche aus dem 6. Jahrhundert markiert. Ein deutsches Archäologenteam hat dies ausgegraben und in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgerichtet.
Nachdem wir das antike Gadara besichtigt haben, fuhren wir noch ein Stück mit dem Bus um das von den Römern besetzte Gadara war nun unser Ziel.

Dort angekommen, begrüßten uns eine Schar von Kindern mit selbstgepflückten Blumen, zu Kränzen geflochten, welche sie an Touristen verkaufen wollten. Ebenso war es ein schöner Anblick, von diesen reichlich geschmückten Esel mit einem lauten IA - I A  begrüßt zu werden :-)

Während wir geduldig warten, werden die umfangreichen Formalitäten der Eintrittskarten erledigt.

Dieses Hinweisschild sieht schon sehr interessant und informativ aus :-)

Viel bekommen wir hier zu sehen und zu hören. Zwischendurch genießen wir den Blick auf den See Genezareth, welcher in der Ferne zu sehen ist.

 

Etwas geschichtliches möchte ich auch berichten.

Vor rund zweitausend Jahren befanden sich an der süd-östlichen Grenze des römischen Herrschaftsgebietes wohlhabende Städte und einfache Militärposten, die eine beeindruckende Doppellinie am Rand der Wüste der römischen Provinzen Arabia und Syria bildeten. Das Gebiet war als „Die Dekapolis“ bekannt. Die Städte der Dekapolis (griechisch für „Zehn Städte“) wurden aufgrund der Sicherheit, die das römische Herrschaftsgebiet garantierte, durch Handel wohlhabend. Fruchtbares Ackerland, Wasserreichtum und Bodenschätze sowie die strategisch günstige Lage an einigen der wichtigsten Handelsstraßen für Gewürze, Seide und Weihrauch sorgten für eine lange Blütezeit.

Die Dekapolis wird in mehreren Inschriften und Texten aus der römischen Zeit, in der Bibel und in byzantinischen Schriften erwähnt, bleibt aber doch rätselhaft. Gelehrte diskutieren noch immer, wofür der Name „Dekapolis“ steht. 

Man nimmt an, daß es ein wirtschaftliches Zweckbündnis, ähnlich der deutschen Hanse war, das die Städte unabhängiger vom Staat machte. Die Städte Philadelphia (Amman), Gerasa (Jerash), Gadara ( Umm Qais), Pelle, Abila und Damaskus waren beteiligt. Gegründet wurde das Bündnis 62 vor Chr.  von Gnaus Pomüeius, es existierte bis etwa 200 nach Chr. .

Sehr viel haben wir nun gehört, gesehen und bestaunt. Ein wenig erschöpft verlassen wir diesen Ort , es geht mit dem Bus weiter nach Isbid, wo wir eine wohlverdiente Mittagspause einlegen wollen. Ich sollte dort eine persönliche Überraschung erleben, davon möchte ich auf der nächsten Seite kurz berichten :-)
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