Eine ganztägige Besichtigung der "rosaroten" Stadt, die um die Zeitwende vom geheimnisumwitterten arabischen Händlervolk der Nabatäer im Schutz der edomitischen Berge erbaut wurde erwartet uns an diesem Tag.

Ich freue mich schon mächtig darauf. Schon seit meiner Jugend habe ich viel darüber gelesen, gehört und auch Filme gesehen. Nun darf ich es mir eigenen Augen sehen, erkunden, bestaunen, ja bewundern!

 

Neben einem Plan, um uns die Größe und Ausbreitung dieser in den Bergen gut versteckte Stadt vorstellen zu können, welche sogar aus der Luft schwer auszumachen ist, bekommen wir auch reichhaltige Informationen über die Geschichte.

In Kurzform möchte ich davon berichten:

Die Nabatäer - ein semitischer Nomadenstamm - tauchte 312 v. Chr. zum ersten Mal nachweisbar aus dem Dunkeln auf. Als Kamelzüchter und Räuber kamen sie aus den Tiefen der arabischen Halbinsel und sickerten etwa ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. in diesem Kulturraum ein. Als erste wußten sie, den damals erfundenen Kamelsattel auch militärisch zu nutzen. Nun konnte man den Gegner auch mit der Lanze angreifen. 

Zu dieser Zeit lebten die Nabatäer eher noch beduinisch, etwa 10 000 Männer, Frauen und Kinder. Sechs Jahrhunderte lang waren sie präsent und im ersten nachchristlichem Jahrhundert auf dem Höhepunkt ihrer Macht. 

Diese Macht gründete vor allem auf den Fernhandel mit Karawanen und die Kontrolle dieses nördlichen Teils der " Weihrauchstraße". Begehrte Güter waren vor allem Harz der Weihrauchbäume, das angebrannt einen aromatischen Duft verbreitet.

Wie damals, kommt auch heute noch der Weihrauch aus Oman und dem Norden Somalias - wenn auch nur noch in geringen Mengen, künstliche Duftstoffe haben ihn abgelöst.

Aus Indien kamen Seidenstoffe, aus Afrika Elfenbein, vom Roten Meer  Perlen.

Am Rande der Weihrauchstraße entstanden Herbergen, Futterplätze und später sogar Postämter.

Einmal im Wadi Rum angelangt, führte der Weg zwangsläufig an Petra vorbei. Die Nabatäer kassierten Steuern und boten Schutz vor Überfällen. Wer nicht zahlte, wurde von ihnen überfallen:

Maffia - Methoden vor mehr als 2 000 Jahren !

Als Nomaden wurden die Nabatäer mit der materiell überlegenen und künstlich verfeinerten Kultur des Mittelmeerraumes konfrontiert. Nun kamen sie schnell zu Geld, wurden Reich, Neureich, Steinreich.....  

Ihr Karawanenstaat reichte zeitweise bis Damaskus. Früh nahmen die Nabatäer griechische Kultur und Kunsteinflüsse auf. 
Sie hatten Petra als ihre Hauptstadt auserkoren, nicht zuletzt weil sie zwischen Felsschluchten fast uneinnehmbar geschützt war. Durch ihre nicht versiegenden Quelle Ain Musa verfügten sie über ausreichend Wasser mitten in der Wüste.  Vor allem lag sie günstig auf dem Handelsweg. Es lebten etwa 2 000 Menschen dort.
Die Römer konnten erst 106 nach Christi ihr Reich unterwerfen und als Arabia Petraea eingliedern.

Erdbeben zerstörten die Stadt, die meisten aus dem Fels herausgearbeiteten Monumente der Totenstadt aber überdauerten die Zeit.

Petra wurde Legende, sie verschwand ganz aus dem Bewußtsein. Es  wurde nur noch eine mit Beduinen dünn besiedelte Gegend.

Erst vor ca. 100 Jahren entdeckte man sie durch Zufall wieder und fing mit Ausgrabungen an. Archäologische Teams sind noch heute damit beschäftigt, längst hat man erst einen wohl kleinen Teil dieser großartigen Stadt ausgegraben.

 

Nun aber nach soviel Theorie zu meinem Bericht mit Bildern auf den nächsten Seiten ......................................................................................................

zurück zur Inhaltsseite Reiseberichte

weiter