Amenemhet III.
 


Foto: Ägyptisches Museum Berlin

Von den familiären Verhältnissen des Königs ist wenig überliefert.
Während sein Vater Sesostris III. bekannt ist, so ist seine Mutter unbekannt.
Seine in seiner Regierungszeit schon früh verstorbenen Gemahlinnen sind eine Königin  Aat und eine Chenmet-hedjet-Chnument.
Als weitere Gemahlin ist Hetepti bekannt, die als Mutter des Thronfolgers Amenemhet IV. genannt wird.
Es ist nicht sicher, ob Amenemhet IV. sein Sohn oder Enkel war.
Seine Töchter sind Neferu-Ptah (deren Schachtgrab unweit der 2. Pyramide des Königs liegt) sowie auch Neferusobek und Hetep-Hathor.
Auch vom Hofstaat des Königs ist wenig bekannt. Das liegt vor allem wohl daran, weil die Grabanlagen der hohen Beamten in Hawara stark zerstört und bis jetzt kaum erforscht sind.
Cheti ist der einzige sicher datierbare Wesir in seine Regierungszeit.
Cheti scheint eine besonders herausragende Persönlichkeit gewesen zu sein, da er auch noch im Grab des Rechmire in der 18. Dynastie erwähnt wird.
Amenemhet III. führt die expansive Außenpolitik seines Vaters weiter. Zu vielen mesopotamischen, syrischen, ägäischen und anatolischen Städten unterhält er enge Handelsbeziehungen.
Weiterhin schickt er Expeditionen nach Punt und Nubien.
Von kriegerischen Aktivitäten ist wenig überliefert. Im 9. Regierungsjahr scheint es zu kleinen lokalen Unruhen in Nubien gekommen zu sein, die aber schnell und erfolgreich niedergeschlagen wurden.
Auf dem Annalenstein, den man in Memphis fand, wird von solchen kriegerischen Aktivitäten und Handelsbeziehungen berichtet.

Ebenso sind einige Handelsbeziehungen außerhalb Ägyptens im Schatz von Tôd verzeichnet. Dieser Schatz besteht aus etlichen Silberschalen von Kreta oder Syrien.
Zahlreiche Expeditionsinschriften sind aus der Regierungszeit des Königs bekannt, die wohl dazu dienten Material für die königlichen Bauvorhaben herbeizuschaffen.

Außer seinen Pyramidenbauten scheint der König im Land keine größeren Bauprojekte in Angriff genommen zu haben.
Der heute noch der einzige vollkommen erhaltene Tempel der von Amenemhet III. begonnen und von Amenemhet IV. beendet wurde steht in Medinet Maadi.
Belege für diverse weitere Bauten gibt es in Bubastis (ein Palast), Abydos, Herakleopolis, Elefantine und einigen anderen Orten.
Bei Biamuh (Faiyum) errichtete er zwei Kolossalfiguren, deren Sockel noch heute zu sehen sind.

Amenemhet III. ließ zahlreiche Statuen mit individuellen Zügen anfertigen, wie sie von seinem Vater auch schon bekannt sind.
Aus Tanis sind von ihm sieben Granitsphingen entdeckt worden, die ihn als König darstellen. Sie tragen eine dichte Löwenmähne mit großen abstehenden Ohren.
Die Darstellung als Sphinx zeigt, daß er sich auch als Gott verehren ließ.
Eine Statuengruppe des Königs aus grauen Granit wurde später nach Tanis gebracht und usurpiert.
Amenemhet III. verkörpert hier in doppelter Ausführung den Nil als Personifikation der Fruchtbarkeit und der Regeneration der Natur.
Diese Art der Darstellung war wahrscheinlich Teil seiner politischen Propaganda und sollte wohl an seine starke monarchische Macht erinnern, welche für das Gleichgewicht des Kosmos verantwortlich war und für geordnete Verhältnisse garantierten sollte.
 
Schon zu Beginn, etwa im 2. Jahr seiner Regierungszeit, die wohl eine 19 Jahre dauernde Koregentschaft mit seinem Vater Sesostris III. einschloß, scheint der Herrscher mit dem Bau seiner Pyramide "Amenemhet ist schön" in Dahschur begonnen zu haben. Die zweite Pyramide entstand später in Hawara im Faiyum.
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