Felskapelle Thutmosis III. am Gebel Dosha
 

Gebel Dosha liegt nur wenige Kilometer (etwa 5km) nördlich von Soleb am Westufer des Nils zwischen dem zweiten und dritten Katarakt im heutigen nördliche Sudan.

Wir besuchten auch diese Stätte. Mit einem kleinen Boot überquerten wir den Nil, genossen dabei die schöne Landschaft am Nilufer, kletterten das zum Teil steile Ufer und die Felswand empor, um diese Kapelle zu erreichen.
Hiervon möchte ich ein paar Fotos vom heutigen Zustand der Felskapelle zeigen.

Vom Boot aus hatten wir schon einen schönen Blick auf diese Felskapelle, die in die Felswand unterhalb des Felsvorsprungs eingehauen ist.
Thutmosis III. ließ hier diese Kapelle zu Ehren des vergöttlichten Sesostris III., der an mehreren nubischen Stätten verehrt wurde und zu Ehren der Göttin Hathor errichten.

Einige Meter links über dieser Kapelle befindet sich im Fels aus späterer Zeit eine Stele von Sethos I..
Diese Stele wurde mit versenkten Reliefs und Inschriften dekoriert und hat eine rechteckige Form und mißt etwa eine Höhe von 1,5 Meter.

Rechts noch einmal die Stele von Sethos I. etwas vergrößert. Im oberen Register opfert Sethos I. den Katarakt-Göttern Chnum, Satis und Anket.
Darunter ist schwach erkennbar kniend der Vizekönig von Kusch Amenemipet dargestellt, welcher verantwortlich für die Errichtung des Denkmales war.
Der Rest der Stele enthält 15 horizontale Inschriften, die zum Teil ziemlich zerstört sind.

Skizze aus W. V. Davies; The Egyptian Inscriptions at Jebel Dosha, Sudan.
Die Felskapelle Thutmosis III. weist einen T-förmigen Grundriß auf, mit einer Querhalle
und einer Längshalle, wie dieser in vielen thebanischen Privatgräbern zu finden ist.

Blick von unterhalb der Kapelle nach oben zur offenen linken Querhalle.

Hier ein Blick von der linken Querhalle auf die Längshalle und rechte Querhalle.

Nun ein Blick in die Längshalle (Kammer) mit dem dekorativ verteiltem Müll.
Diese Kammer hat etwa eine Tiefe von 5 Meter.
In Hochrelief sind an der hinteren Wand drei ziemlich zerstörte Sitzfiguren zu erkennen. Wen diese Personen darstellen ist nicht mehr erkennbar.

Auf der linken Wand der Längskammer befinden sich zwei leere Nischen. Inschriften oder Darstellungen sind nicht vorhanden. Auf der rechten Wand der Längskammer befindet sich eine kleine leere Nische. Auch hier sind keine Inschriften oder Darstellungen zu erkennen.

Beim intensiveren Betrachten der Wände der Längshalle sind noch viele Reste von ehemaligen Wanddekorationen zu finden, wie hier zu sehen. Nach der oberen zerstörten Kartusche zu urteilen, sitzt hier Thutmosis III. vor einem Opfertisch.

Die Kartuschen von Thutmosis III. sind hier deutlicher erkennbar. An dieser Wand der Längshalle sind Reste von Inschriften einschließlich Kartuschen des vergöttlichten Königs Sesostris III. gut erkennbar.

Hier ebenfalls noch deutlich zu erkennen, die zerstörten Kartuschen von Sesostris III. Links von der Kapelle in den Fels gehauen, befindet sich diese Stele mit einer Darstellung eines knienden Beamten, opfernd vor zwei Gottheiten.
Nach W.V. Davies könnte es sich vielleicht um eine Stele des Amenemipet (?) handeln.
Die Gottheiten sind evt. ein Sonnengott und die Göttin Satet.
An den noch erhaltenen Inschriften ist dies nicht sicher abzulesen.

Reste der Dekoration und Inschriften sind ebenfalls am rechten Eingang zur Kapelle zu sehen. Diverse mehr oder weniger gut erhaltene kleinere Stelen befinden sich ebenfalls noch außerhalb der Kapelle in die Felswand gehauen.

Mit diesem kleinen Motorboot verlassen wir wieder diese interessante historische Stätte. Wenn man Glück hat, trifft man auf dem Nil Fischer, die stolz ihren Fang aus dem Nil präsentieren.

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Literatur zu Gebel Dosha