Geschichte

Die Vergangenheit der Stadt Erfurt liegt tief im Dunkeln. Zahlreiche Bodenfunde aus der Steinzeit und Bronzezeit belegen, daß vor etwa 100 000 Jahren hier schon Menschen lebten. Grabfunde aus dem 5. bis 8. Jahrhundert weisen darauf hin. Erfurt muß schon zur Zeit der Völkerwanderung ein bedeutender Ort gewesen sein. Der Missionar Bonifatius gründete 742 ein Bistum, welches Erphesfurt genannt wurde. Dieses bestand kurze Zeit und wurde 755 mit Mainz vereinigt. 

Eine große Rolle dürfte dabei gespielt haben, daß sich die Handelswege in Erfurt kreuzten und durchliefen. So erhielt Erfurt schon im Jahre 805 durch Karl den Großen als wichtigstes Privileg das Stapelrecht. Wegen dieses Stapelrechts mußten durchreisende Händler in Erfurt Station machen und ihre Waren zum Kauf anbieten. Noch Heute erinnern Speicher an dieses alte Privileg. In diesen Speichern konnten die Kaufleute ihre Waren sicher und geschützt unterbringen und lagern.

Durch diese regionale Vorrangstellung in Thüringen wurde die Stadt auch Aufenthaltsort vieler Kaiser und Könige. Erfurt blieb so immer im Mittelpunkt der Wirtschaft.

Ende des 14. Jahrhunderts besaß es ausgedehnten Landbesitz, Marktrecht, Münzrecht und eigene Gerichtsbarkeit. Kirchen, Schlösser, Stifte wurden errichtet und Erfurt erhielt auch 1392 ihre eigene Universität. Einer der berühmtesten Studenten war Martin Luther! Im 30jährigen Krieg wurde besonders das Erfurter Landgebiet völlig verwüstet und ließ die Stadt verarmen. Es wurde 1631 von schwedischen Truppen besetzt und schaffte es erst 1648 wieder die volle Selbstständigkeit zu erlangen. In dieser Zeit danach erlebte Erfurt wechselnde Abhängigkeiten, z. B. von Mainz, Preußen, Franzosen etc. . Erst nach 1873 gelang es Erfurt wieder zur vollen Blüte zu kommen. Industrie und Gewerbe gaben der Stadt ein völlig neues Gepräge, Gartenbau und Samenhandel machten die Stadt in aller Welt bekannt.  Die Stadt wuchs und erreichte 1906 schon die Größe einer Großstadt mit etwa 100 00 Einwohner. Obwohl im 2. Weltkrieg unwiederbringliches zerstört wurde, gehört Erfurt zu den Städten, die ihr charakterliches Bild behalten haben.

Nach der friedlichen Revolution, der sogenannten Wiedervereinigung 1989, wurde Erfurt wieder Landeshauptstadt.

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