Asasif - Gräberfeld

Die Bedeutung des Namens ist heute nicht mehr auszumachen. Es könnte bedeuten, Gänge unter der Erde, die ineinander führen.
Einige interessante Gräber sind für Besucher geöffnet. Leider wir die Nekropole, wohl aus Zeitmangel, von Touristen wenig besucht.

Der Talkessel von Deir el-Bahari und die davor liegende Ebene galten in den Augen der Ägypter seit frühester Zeit als heilige Stätten.
Davon zeugen diverse schriftliche Quellen und Bauten bis in ptolemäisch-römische Zeit.

Die kultische Bedeutung der Orte dürfte mit dem lokalen Hathor-Kult und dem Talfest zusammenhängen.
Als Asasif wird der Teil bezeichnet, welcher zwischen dem Felskessel von Deir el-Bahari und den Fruchtlandrand liegt.
Dra Abu el-Naga schließt sich im Norden an, im Süden die Nekropole el-Chocha.

Die frühesten Überreste von Grabbauten datieren im Asasif auf die 11. Dynastie.
Hohe Beamte aus der Zeit von Mentuhotep und in der folgenden Zeit legten hier ihre Gräber Nahe des Tempels von Mentuhotep und Hatschepsut an.
Diese Grabbauten setzten sich im Talkessel fort, wobei die Bauten rechtwinkelig nach Deir el-Bahari ausgerichtet sind.

Aus der 17. und frühen 18. Dynastie sind im Asasif Bestattungen überwiegend als Neubelegung älterer Anlagen nachgewiesen.
Als Bestattungsort war das Asasif besonders in der Zeit Amenophis III. wieder populär.
Es wurde begonnen recht großzügige Grabanlagen anzulegen.
Ein Grund für die Wahl der Lage des Grabes war wohl nicht nur die Nähe zu den Tempeln, sondern auch die Möglichkeit der direkten Teilnahme am Talfest.
Auch in der Ramessidenzeit wurden weitere Gräber angelegt, wobei es sich vorwiegend um kleinere Anlagen handelte die bevorzugt bereits bestehende Mauern und Kolonnaden in ihren Anlagen mit einbezogen.
Dies setzt sich bis zur Spätzeit fort, wobei viele Gräber mehrfach belegt wurden.

In der Spätzeit wurde das herkömmliche Prinzip des thebanischen Grabbaues verlassen. Ein nach ostwestlich orientierter Oberbau aus Schlammziegeln in der Regel mit Eingangspylon ist charakteristisch dafür. Ebenso sind oft mehrere Pfeilerräume, Korridore und Sanktuare zu finden die zur Grabkammer führen.

Zu beobachten ist auch, in der Spätzeit kommen die verschiedensten Bautraditionen in den monumentalen Grabanlagen zu Ausdruck, wie nischengegliederte Umfassungsmauern des Oberbaus, ebenso die Orientierung der Bestattungsanlagen am Konzept der Königsgräber im Tal der Könige. So kommt es auch in Bezug des Textprogrammes zu Übernahmen aus dem königlichen Bereich, da wären die sog. Jenseitsführer zu nennen.

Überwiegend dürften alle Räume, mit Ausnahme der Bestattungsanlagen, alle Räume dekoriert gewesen sein.
Reste der Dekoration lassen sich noch im Oberbau an den steinernen Türgewänden (Inschriften mit Namen und Titel des Inhabers) nachweisen eine evtl. Beschriftung der verputzen Wandflächen sind heute nicht mehr feststellbar.
   
   
   
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