König Snofru

Foto aus dem Ägyptischen Museum Kairo.
 
Snofru ist vor allem bekannt durch seine Pyramidenbauten. Neben den großen Pyramidenbauten waren die Hauptereignisse, die auch auf dem Palermostein erwähnt werden, Feldzüge nach Nubien und Libyen mit großer Beute an Vieh und Gefangenen. Die Feldzüge dienten auch gleichzeitig der Offenhaltung der Wege zu den Steinbrüchen und Minen. Die Gefangenen wurden in 35 neugegründeten Königsgütern im Fajjum und im Delta angesiedelt. Sie wurden auch als Arbeitskräfte dringend gebraucht. Weitere Ereignisse, die aus dieser Zeit überliefert sind, werden auf dem Palermostein erwähnt. So die Errichtung eines neuen Königpalastes, vielleicht in Dahschur gelegen, mit hohen Palasttoren aus Zedernholz. Ebenso wird erwähnt ein intensiver Schiffbau, das Herstellen von lebensgroßen Königsstatuen aus Kupfer und Gold, eine Einrichtung von 35 Wirtschaftdomänen für den Totenkult, die Errichtung einer Festung und Ankunft von 40 Schiffen mit Koniferenholz.
 

Bild: Saleh, Mohamed: Das Ägyptische Museum
 Katalog. Mainz 1986.
Dieser Gedenkstein des König Snofru stammt aus dem Sinai. Er befand sich einst an einer Felswand nahe der Türkisminen von Maghara. Türkis wurde seit dem Anfang der Pharaonenzeit für Schmucksteine verwendet. Auf diesem eindrucksvollen Relief propagiert der König seine Macht. Es ist eine typische Feinderschlagungsszene. Die Beischrift verkündet die königliche Titulatur, vor dem Namen "Neb-Maat" - Herr der Wahrheit - mit dem krönenden Falken; darüber in zwei Kartuschen  die Krönungsnamen mit "Snofru, der große Gott", gefolgt in einer Schriftzeile hinter dem König, mit dem Beinamen "Eroberer fremder Länder".


Foto: Andreas Bord

Seine erste Pyramide, namens "Djet-Snofru" (was in etwa bedeutet: Snofru dauert) errichtete Snofru noch in Form von Stufenpyramiden in Meidum.
Auch wenn die Form der Stufenpyramide noch der vergangenen 3. Dynastie verhaftet war, ändert sich die Form des Pyramidenbezirks unter Einfluß des Sonnenglaubens von einem nordsüdlich ausgerichteten Rechteck zu einem ostwestlich, am Sonnenlauf orientierten, quadratischen Bezirk.


Foto: Andreas Bord

Zuerst als Stufenpyramide errichtet, wurde sie später, gegen Ende der Regierungszeit von Snofru, als "klassische Pyramide", ein quadratischer Grundriß darüber ein Körper aus vier gleichschenkligen Dreiecken, weiter gebaut. 
In römischer Zeit ist die Pyramidenverkleidung abgerissen und als Stuck verarbeitet worden. Deshalb sind die ursprünglichen Stufen und Bauphasen der ursprünglichen Pyramide heute wieder sichtbar.

 Gänse von Meidum

unten: Rahotep, Sohn des Snofru mit seiner Frau Nofret.

Ebenso wurden Kultbauten, ein Prinzenfriedhof für die Söhne Nefermaat, aus dessen Grab die berühmte Malerei "Gänse von Meidum" stammt, und für seinen Sohn Rahotep, dessen Schönheit der gefunden Statuen im Museum von Kairo zu bewundern ist, angelegt.

Fotos: Andreas Bord

Später übersiedelte die Residenz 45 km nördlich von Meidum nach Dahschur, so wurde die Pyramide "Djet-Snofru" wieder aufgegeben. In Dahschur ließ Snofru zwei weitere Pyramiden erbauen.
Als erstes die sogenannte "Knickpyramide". Sie wurde anfänglich mit einem zu großen Neigungswinkel errichtet. Als der Untergrund der Pyramide während des Baues nachgab, wurde der Neigungswinkel korrigiert durch einen dicken Mantel und eine Verringerung des Neigungswinkel, wodurch ein Knick entstand. Sie sollte ursprünglich eine Höhe von 150 Meter erreichen.  Als das Kammersystem jedoch auch gefährliche Risse bekam, wurde der Bau aufgegeben.

Fotos: Andreas Bord

Die Knickpyramide besaß einen Taltempel mit reichlicher Reliefdekoration, in welchem lebensgroße Königsstatuen standen.


"Rote Pyramide"


Pyramidion

Fotos: Andreas Bord

Etwa 2 km nördlich baute Snofru nach der baulichen Katastrophe der Knickpyramide, seine dritte Pyramide. Diese ist unter dem Namen "Rote Pyramide" bekannt, benannt nach dem rötlichen, eisenhaltigen Kalksandstein seines Kernbaues. Auf der Ostseite befinden sich in einer lockeren Gliederung aufgebaut verschiedene Kultanlagen.
Die Spitze der Pyramide wurde zerschlagen vor der Ostseite im Schutt gefunden und wieder zusammengesetzt. Es war bis vor nicht langer Zeit das einzige erhaltene Pyramidion aus dem Alten Reich.
In Giseh wurde in den letzten 15 Jahren noch das Pyramidion von der Kultpyramide des Cheops gefunden.
 
Zusammen bildeten beide Pyramiden eine architektonische Einheit, die "Snofru glänzt"" genannt wurde.
Bauleiter für diese Anlagen war Kanofer, ein Sohn des Snofru.
Bestattet wurde Snofru in der Roten Pyramide.
In der Nähe der Pyramiden von Meidum und Dahschur durften hohe Würdenträger ihre Grabanlagen anlegen und so in der Nähe ihres Herrschers auch nach dem Tod hinaus mit ihm verbunden bleiben.
 
Einen Eindruck welche unermeßlichen Schätze in diesen Gräbern vorhanden waren, zeigt das Grab von der Königin Hetepheres, welches von dem amerikanischen Archäologen George Reisner im Februar 1925 zufällig in der Nähe der Cheops-Pyramide in Giseh gefunden wurde. Ein senkrechter Schacht führt in 25 Metern Tiefe zum Eingang einer Grabkammer. Diese Kammer war seit der 4. Dynastie unberührt geblieben. Die gefundenen Gegenstände wurden rekonstruiert und sind heute im Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt.


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