Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
     


 

Mit folgender kleiner Bilderauswahl und Beschreibungen (welche ich meist aus dem Katalog von 1992 des Museum Karlsruhe  und den Bildbeschreibungen vor den Objekten im Museum entnommen habe) möchte ich besonders die kleine ägyptologische Sammlung vorstellen.

Ein Besuch lohnt sich wenn man in der Nähe verweilt.

Neben diesen ägyptologischen Funden (diese stammen überwiegend aus Privatsammlungen aus dem Kunsthandel, bzw. sind Geschenke, Stiftungen aus anderen Museen) beherbergt das Schloß eine Vielzahl sehenswerter Sammlungen, auch Sonderausstellungen finden oft hier statt, ebenso ist ein Bummel durch die wunderschöne Gartenanlage des Schlosses ein Genuß.

Diese Tür-Relieffragmente stammen wohl aus der Grabanlage des Jj-nfr.t aus der 5. Dynastie, um 2400 v. Chr.

Späte 18. Dynastie, um 1340 v. Chr. (Nach-Armana-Zeit) 

Kalkstein; H. 111cm; Inventar Nr. 67/15 (aus dem Kunsthandel erworben). 

Diese Statue stammt wahrscheinlich aus Karnak und man nimmt an, daß sie im Vorhof eines Tempels aufgestellt war, um dem Gott Amun zu huldigen und um in unmittelbare Beziehung zu ihm zu treten.
In der Zeit nach Echnaton setzte über mehrere Jahre eine Restaurationsphase ein, in der versucht wurde, unter anderem auch Statuen wieder in den ursprünglichen Zustand zu setzen. Dazu soll auch diese Statue des Gottes Amun gehören.
Eine genaue Datierung ist nicht möglich, es fehlen Inschriften sowie auch Spuren einstiger Bemalung. Auch ein Vergleich mit ähnlichen  Stücken ist schwer möglich, es ist bekannt, daß gerade in der "Nach-Armana-Zeit" Statuen usurpiert wurden.
Stilistische Merkmale, wie der Gesichtsausdruck mit den mandelförmigen Augen, den breiten Lidrand und den Ausdruck eines verschleierten Blickes sowie die vollen Wangen und die Mundpartie, welche jeglicher „Strenge“ entbehrt, weisen dieses Werk eher in die Zeit des Tutanchamun.

Grabstele des Jj-nfr.t aus Giza (5. Dynastie, um 2400 v. Chr.)

Ursprünglich gehörte diese Grabstele des Beamten Jj-nfr.t , welcher zu Lebzeiten das Amt des "Vorsteher der Pyramiden des Mykerios" inne hatte und durch zahlreiche hieroglyphischen Inschriften belegt ist, zu der Grabanlage in der Totemstadt (nach Aussage des Finders), die die Pyramide des Pharaos Mykerinos umgibt. Dort wurden viele königliche Familienmitglieder sowie Höflinge und höhere Beamte beigesetzt.
Auf dieser nur im Relief  angegeben Scheintür erscheint der Beamte Jj-nfr.t mit Perücke und künstlichem Kinnbart sowie mit vorstehendem Schurz und Pantherfell, vermutlich als Zeichen der priesterlichen Würde. Seine Frau ist mit einem engen Trägerkleid abgebildet. Jj-nfr.t und seine Frau sind im Maßstab nach dem Bedeutungsprinzip der alten ägyptischen Kunstdarstellung deutlich größer als die Diener dargestellt.

Dieses Wandrelief stammt ebenfalls aus der Grabanlage des Beamten Jj-nfr-t. Hier sieht man den Grabherrn am Speisetisch sitzen, Diener und Priester warten auf ihn. Zu den hier dargestellten und beschriebenen Vorbereitungen des herrschaftlichen Mahles gehören das Fegen des Bodens, Waschungen, Räuchern, Salbungen mit Duftölen, Einkleiden und Vorlegen der Speisen. An Salbölen werden genannt: "Festduft", Zedernöl und Öl aus Libyen.

(Zitiert nach vorgenannten Katalog Seite 84)

Dieses Wandrelief  stammt auch aus der Grabanlage des Jj-nfr.t. Hier wird eine Ausfahrt auf dem Nil beschrieben, der Grabherr läßt sich an seinen Ländereien vorbei fahren und besichtigt seine Herden. Ohne Perücke und Bart hat er sich es auf einem niedrigen Sitz mit hoher Lehne bequem gemacht und trägt als Zeichen der Würde Stab und Halsschmuck. Fünf Diener mit typischen Arbeiterschürzen stäken das Boot über den Nil.

Auf den anderen Reliefblöcken ist das Leben dargestellt, wie Ackerbau, Ernte der Früchte, Essenszubereitung und ähnliches. 

Aus dieser Grabanlage sind noch mehrere Reliefblöcke im Museum ausgestellt.

 

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