Unser nächstes Ziel ist das Kap Dyrhòlaey, dem südlichsten Punkt Islands. Nachdem sich allerdings vor ein paar Jahren durch einen Vulkan eine neue Insel gebildet hat, soll dies nicht mehr der südlichste Punkt sein.

Im Hintergrund sieht man schon die Spitzen von dem Vulkanstöpsel, welchen wir mit dem Schiff später umrunden werden.

Einen herrlichen Rundblick hat man von hier aus, ich bin eifrig bemüht, trotz des scharfen kalten Windes Aufnahmen zur Erinnerung auf den Film zu bannen.

Vik in Mýrdalur ist unser nächstes Ziel. Der Ort liegt in einem Taleinschnitt vor dem Mýrdalsjökull am Meer und ist vor allem durch die umgebene Küstenlandschaft und den Gletschern im Hintergrund ein attraktives Ausflugsziel. Er hat nur etwa 4000 EW.  und wird als kleiner Handelsplatz in dieser Gegend genutzt. Einige Hotels und andere Unterkünfte sind hier zu finden. Neben einer Tankstelle und ein paar kleinen Geschäften ist nach unseren Ansprüchen hier nicht viel los.
Nachdem wir uns dort ein wenig umgeschaut haben und gestärkt durch eine schmackhafte Mahlzeit sind, geht es mit dem Bus weiter. Die Fahrt dauert aber nicht lange, da machen wir schon Pause. Der Reiseleiter wollte uns nur kurz ein besonderes Schiff zeigen. Es ist ein amerikanisches Landungsboot, welches vom 2. Weltkrieg von den Amerikanern zurück gelassen worden war. Weil es hier keinen Hafen gibt und gab, also sehr praktisch, man kann mit dem Boot über Land fahren und so eine geeignete Stelle am Strand suchen um ins Wasser zu gelangen.

Während wir uns das Schiff neugierig anschauten und dabei auch ein wenig die Beine vertraten, sprach der Reiseleiter mit dem Kapitän, welcher dazu kam. Der Kapitän machte das Angebot, gegen ein kleines Entgeld, mit uns sofort in See zu stechen, um in etwa einer halbstündigen Fahrt um den Vogelfelsen zu fahren sowie ein Stück entlang der Küste . Der Bus könne vorfahren und uns dort in Empfang nehmen.
Etwas sehr skeptisch beäugten wir das ziemlich verrostete Gefährt !

Aber dann sagten die meisten doch zu , ich auch, das Abenteuer wollte ich mir doch nicht entgehen lassen. 

Sehr vertrauenserweckend sah das Boot zwar nicht aus, aber wenn der Kapitän meint, es sei seetüchtig, na er muß es ja wissen und er kommt ja auch mit, tja, und lebensmüde wird er ja nicht sein :-)

Vor der Abfahrt bekamen wir noch alle schwere Regenkutten mit eingebauten Schwimmwesten, welche wir überziehen mußten. Gebe zu, im Notfalls hätte ich gar nicht gewußt, wie diese Dinger funktionieren, aber ich habe ja Vertrauen :-)))

Zuerst ging es eine Weile über eine holprige Strecke über Land. Schon ein komisches Gefühl, mit einem Schiff über Land an der Küste entlang zu fahren, bis eine geeignete Stelle um ins Wasser zu gelangen gefunden wurde. 

Eine aufregende Seefahrt beginnt ! Das Meer ist sehr unruhig, wir werden ganz schön geschaukelt, wir müssen uns fest halten um nicht über Bord gespült zu werden, die Gischt spritzt über unsere Köpfe hinweg.

 

Diese Felsengruppe hat auch seine Geschichte:

Vor ca. 1000 Jahren war hier ein Vulkan, welcher im Laufe der Zeit vom Meer weggespült wurde. Übrig geblieben ist nur der sogenannte "Stöpsel" aus Vulkangestein. (Wir haben aber lieber nicht den Versuch gemacht den Stöpsel zu ziehen :-))) Dieses Gestein ist ein weiches Tuffgestein, in welchen die Vögel ihre Brutstätten bauen. Jedes Frühjahr soll es hier  von vielen verschiedensten Vogelarten schwirren, besonders bekannt ist, der schöne Papageiertaucher. Wir sind von der Jahreszeit her noch etwas zu früh dort, aber einige Vögel konnten wir schon beobachten.

Ganz nah, so weit es geht, umrunden wir die bizarren Felsengruppe. Tüchtig werden wir durchgeschaukelt, etwas mulmig ist uns doch dabei, mir auch... die Wellen peitschen mächtig über Bord und über unsere Köpfe.... ein Trost, das Schiff hat ja Räder, kann also zur Not auf dem Grund weiter fahren und hier soll es ja nur etwa 400 m tief sein :-)))

Auf den Bildern sieht man nicht so richtig, wie mächtig wir geschaukelt werden, müssen wohl starke Strömungsverhältnisse mit wechselnden Unterströmungen sein. Als wir die Felsengruppe umrundet hatten, versuchte der Kapitän  in mehreren Versuchen gegen die Strömung und Brandung an den Strand zu kommen um uns wieder abzuladen... aus der halben Stunde wurden 1,5 Stunden.... immer wieder mußte er zurück und im neuen Bogen einen neuen Versuch zu starten.

Aber mit viel Mühe und Geduld schaffte es der erfahrene  Kapitän doch noch uns sicher an Land zu bringen.

Glücklich und froh, diese doch etwas abenteuerliche Fahrt gemacht zu haben winke ich den zurück gebliebenen zu, darunter auch meiner Tochter, welche vom Land aus diese schönen Bilder von uns gemacht hat, 


Elegant wird mir von Bord geholfen ...

Nun ist auch dieser erlebnisreiche Ausflug zu Ende......... auf den nächsten Seiten berichte ich aber noch von einigen besonders schönen Erlebnissen......... viel Spaß beim weiterem Schmökern!!!!!!!!!!!!!

 

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