4. Dynastie (2639/2657-2504/2589 v. Chr.)
 
Unter Snofru beginnt mit der 4. Dynastie die große Pyramidenzeit. In dieser Zeit erreicht nicht nur die Architektur einen absoluten Höhepunkt, sondern auch die Reliefkunst und Malerei. Ebenso werden die Grundlagen des Wissens und der praktischen Anwendung in den Naturwissenschaften und der Medizin geschaffen, die bis in das späte griechische Zeitalter Gültigkeit haben sollte.
Der Staat und die Gesellschaft wird durch die Religion, den Glauben an den alles erschaffenden Sonnengott Re, geprägt. Es bildet sich ein neuer Stand der Schreiber, die ausgebildet werden, um mit ihrem Wissen den Staat tragen zu können. Zu ihnen können  Prinzen, wie auch verdienstvolle Aufsteiger gehören.
Der König, der in seinem Amt göttlich ist, also nicht selbst an sich ein Gott, wird vom Sonnengott Re beauftragt als Garant dieser Weltordnung tätig zu sein.
 
Snofru (Senofru / Soris)
(ca. 2639/ 2589-2604/2554)


Hr nb-mAat
Horus, Herr der Wahrheit (Herr der Ma
At)
sA-ra (snfr-wj)
Von großer Schönheit (Der Gott ... hat mich vollkommen gemacht)
Snofru ist Sohn der Meretanch. Die Identität seines Vaters ist unsicher, es wird vermutet, daß er der Sohn von Huni, dem letzten König der 3. Dynastie, sein könnte. Seine Mutter war wohl eine Nebenkönigin des Huni. Die väterliche Abstammung wird im Alten Reich nie direkt erwähnt, denn der König ist ja von Natur aus göttlicher Abstammung. Seine Hauptgemahlin ist Hetepheres, belegt durch den Fund von Teilen in einem Schachtgrab bei Giseh, das bis zur Fertigstellung der Pyramide als Notgrab diente.
Weitere Informationen zu diesem König sind
hier zu lesen.
Chufu/Cheops
(ca. 2604/2554-2581/2531)


Hr mDd-w
Horus, der Angreifende
Der (der die Feinde) zerdrückt
sA-ra (x-w-f-w)
Beschützt von Chnum
Chufu (griechisch Cheops) ist der Sohn von Snofru und der Königin  Hetepheres. Sein voller Geburtsname lautet: "Chnum schützt ihn".
Bekannt ist er vor allem durch die weltbekannte "Cheops Pyramide", welche heute zu den Weltwundern gezählt wird.
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Djedefre
(ca. 2581/2531-2572/2522)


xpr
Der Gestaltete (nach Schneider)

sA-ra (Dd-f-ra)

Er dauert, [nämlich] Re (nach Schneider)
Beständig wie Re (nach Clayton)
Djedefre ist Sohn und Nachfolger von Cheops. Nach einem Graffito in der östlichen Bootsgrube der Cheopspyramide zu urteilen hat Djedefre das Begräbnis seines Vaters Cheops durchgeführt.
Djedefre ist der erste ägyptische König der vor seinem Geburtsnamen den Titel
sA - Ra (Sohn des Ra) trägt. Seit ihm sind die Thronnamen fast immer mit dem Gottesnamen Re gebildet.

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Chephren (Chaef-rê)
(ca. 2572/2522-2546/2496)


Hr wsr-ib

Mit mächtigen Willen" (nach Schneider)
sA-ra (xa-f-ra)

Erscheint wie Re
(nach Clayton)

Er erscheint (nämlich) Re" (nach Schneider)
Chephren ist der Erbauer der zweiten großen Pyramide von Giseh.
Außer dem Pyramidenkomplex sind weitere Denkmäler von ihm kaum belegt. Abgesehen von seiner Bautätigkeit, existieren kaum Zeugnisse aus Chephrens Regierungszeit. Durch ein
Graffito ist eine Expedition in die Steinbrüche des Wadi Hammamat bezeugt. Eine weitere Inschrift wurde in Bir Menih in der Ostwüste gefunden. Funde einer Schale aus Ebla und einem Siegelzylinder aus Byblos, die beide den Namenszug des Chephren tragen, belegen Handelsbeziehungen mit dem syrischen Raum.
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Bicheris (ca. 2546/2496-2539/2489)
BA - kA = j
Mein Herr ist der Ka
(nach Schneider)
Der Name von Bicheris, des Nachfolgers Chephren, ist nur bei Manetho überliefert. Umstritten ist sein ägyptischer Name, seine Stellung in der Königsfamilie und die Identität seines Pyramidengrabes. Eine unterirdische Anlage einer begonnenen gewaltigen Pyramide, heute eine große, rechteckige, mit Kalkstein ausgekleidete Ausschachtung, bei Zawijet el-Arijân, wird ihm zugeschrieben. In ihr wurde ein Bauzeichen in einer Kartusche mit einem Falken oder Jaburi und dem Zeichen für ka gefunden. Sollte es sich um das Wort bai handeln und es schon früh sowohl mit dem Widder als auch mit dem Jaburi-Storch geschrieben worden sein, könnte es Bi-ka, der ältere Königssohn des Djedefre sein. So besteht die Möglichkeit, daß in der späteren zeitgemäßen Übersetzung der Name Bicheris in Bi-ka-re umgewandelt wurde und durch Manetho die korrekte griechische Übersetzung Bicheris entstand.
Menkaure (Mykerinos)
(ca. 2539/2489-2511/2461)


Hr kA-Xt
Horus, Stier der Götterschaft
(nach Schneider)

sA-ra (mn-kAw-ra)
Mit bleibendem Ka, ein Re
(nach Schneider)
Menkaure, auch als Mykerinos bekannt, war der Erbauer der 3. großen Pyramide mit dem Namen "Göttlich ist [die Pyramide] Mykerinos" auf dem Giseh-Plateau. Menkaure ist der Sohn von Chephren und der Chamerernebti I..
Ab der Zeit des Menkaure ist eine Veränderung des theologischen Weltbildes ersichtlich. Der König versteht sich nun als Sohn des Sonnengottes. Diese Veränderung macht sich erkennbar in der stark reduzierten Größe der Pyramide mit der gleichzeitigen Vergrößerung des Verehrungstempels.
Weitere Informationen zu diesem König sind
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Schepseskaf (Serbercherres) (ca. 2511/2461-2506/2456)

Hr Sps-Xt
Sein Ka ist erhaben/edel
sA-ra (Spss-kA-f)
Der Erhabene der Götterschaft
Schepseskaf ist der Sohn von Menkaure und der Gemahl von  Chentkaues. Die Söhne der Königin Userkaf, Sahure und Neferirkare entstammen aus einer anderen Ehe von ihr. Eine Tochter von Schepseskaf ist Gemahlin des Ptahschepses, Hohepriester von Memphis. 
Der Palermostein nennt den Tag seines Regierungsantritts und die Wahl seines Bauplatzes für die Grabanlage. Im Gegensatz seiner Vorgänger errichtete er keine Pyramide für sein Grab, sondern legte in Süd-Sakkara eine große Mastaba (Mastabat Faraun) von einst 104,6 m Länge und 78,6m breite an. Heute mißt diese ohne Verkleidung "nur" noch etwa 99,6 x 74,6m. In dieser Mastaba fand man Bruchstücke eines Sarkophages und an der Ostseite in der dort liegenden Totenkapelle, Bruchstücke einer Dioritstatue des Königs.
Von Schepseska
f stammt das erste bekannte königliche Dekret des Alten Reiches, was im Totemtempel des Menkaure gefunden wurde und wahrscheinlich eine Opferstiftung für Menkaure betrifft.
Thamphthis (ca. 2506/2456-2504/2454)   Thamphthis ist der/die letzte König/in der 4. Dynastie und wahrscheinlich mit Chentkaues identisch. Falls dies zutrifft, ist sie die Mutter von Userkaf, dem 1. König der 5. Dynastie. Im Turiner Papyrus ist der Namenseintrag nicht mehr erhalten, sondern nur die Anzahl der Regierungsjahre.

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